Darfs ein bisschen mehr sein?

Frauen und Wassermelonen sind Glücksache, so ein griechisches Sprichwort. Wir dürfen das ruhig um die Begriffe Lasagne und Köttbullar erweitern, womit wir schon mitten in unserem heutigen Thema sind (sind wir zwar nicht, aber für vernünftige Überleitungen wird uns hier ja nie ausreichend Platz eingeräumt): jener unorthodoxen Art der Lebensmittelzubereitung, die medial gern als „Skandal“ hochkocht. Wir erinnern uns: Die Sache mit den Pferden schien beinahe vom Tisch, da gerieten kürzlich kleine Frikadellchen aus Rind, vulgo „Köttbullar“ in den Fokus. Und jetzt wurde in der „Elchlasagne“ (jener kulinarischen Erkennungsmeldodie einer Möbelhauskette, deren Beitrag zur Hebung bürgerlichen Wohn-Niveaus garnicht gering genug geschätzt werden kann) etwas gefunden, das streng genommen – nun, lassen Sie uns eine Schweine-Minute einlegen – nicht hineingehört: Ein Prozent Schwein – wo es doch zu 100 Prozent Elch sein muss! Obwohl auch diese Meldung wieder zu einer aggressiv aufgeladenen Stimmung der Volksseele führen dürfte, schreiben wir dies mit großer Gelassenheit (um mal ein anderes Wort für Resignation zu verwenden). Erstens plädieren wir für mindestens 100 Prozent Schwein in der Elchlasagne, weil es unserer Ansicht nach unentschuldbar ist, dass sonnengegerbte Mitteleuropäer klimatisch schwer benachteiligten Schweden auch noch badewannenweise die kostbaren Elche wegessen. Zweitens haben wir die Hoffnung, dass wir irgendwann für jeden Lebensmittelskandal einen Groschen kriegen. Ab dann – versprochen – essen wir nur noch zu 120 Prozent Beluga-Kaviar.

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