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Das schönste Liebeslied aller Zeiten
Angesichts von reichlich modernem Mumpitz strahlt ein einsamer Juwel am Songhimmel
Niemand muss sich dafür entschuldigen, wenn er von Zeit zu Zeit ohne besonderen äußeren Anlass oder pharmakologische Hilfsmittel in eine linde, weichherzige Stimmung gerät. Meist ist es ja nichts Großes, steckt nicht mehr dahinter als eine latente Verdauungsstörung, aber bevor diese sich manifestiert, sucht man eventuell schon auf youtube, die labile poetische Anwandlung in einem Liebeslied widergespiegelt zu hören. Es wimmelt dort. Ich habe einen Schatz gefunden und der trägt deinen Namen. So wunderschön und wertvoll und mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Lass es Liebe sein! Ich kenne nichts was so schön ist wie du! I can’t live, if living is without you. I will survive. Was für ein Schmonzens! Geschwafel, Geschwafel, Geschwafel – eine Große Koalition von Textern scheint da wildsauartig in den Hainen edelster menschlicher Emotionen zu wühlen, und was diese Gurkentruppe dem Publikum hinterlässt, trägt den penetranten Geruch von albernem, abgestandenem Schnick-Schnack, billigem, kommerziellem Chi-chi. Wenn das alles ist, was Songwritern zum heiligsten Gefühl des Menschen einfällt, könnte man genauso gut eine x-beliebige Seite aus dem Telefonbuch der Stadt Bielefeld vertonen. Schon wendet sich der Gast mit Grausen, da wagt er vielleicht noch einen letzten verzweifelten Mausklick. Die ersten Takte erklingen. Ein Herr, dessen Gesicht die Spuren eines intensiven Lebens zeigt, beginnt zu singen, und man begreift schon mit den ersten Worten: Endlich! Hier hat offenbar einer erkannt, wie die Dinge in uns wirklich liegen, wenn Herz zum Herzen drängelt; hier ist endlich einer, der kann in Worte fassen, welche Fragen in uns brennen, wenn die Ozeanwellen unserer Gefühlswallung Gischt schäumend über uns zusammenschlagen; und so sucht schon die erste Textzeile nicht etwa nach billigen Antworten, sondern strebt nach höherer Erleuchtung: „Ich frag’ mich seit Wochen…“ Was? Ob diese Liebe je wieder auseinander geht? Ob man stark genug für die Trennung sein wird? Ob man je wieder eine andere lieben wird? Alles Mumpitz, denn dieser Song ist viel grundsätzlicher, geht viel tiefer, fasst das Mysterium der Liebe so zu sagen an der Wurzel: „…kannst du Knödel kochen?/ Schön locker zart und fein,/ und bitte nicht zu klein,/ dann sollst du fürs Leben meine Knödelköchin sein!“ Das ganze elegisch vorgetragen in jenem weichen, leider aussterbenden böhmischen Akzent. Tja – Ernst Mosch mag zwar seit über zehn Jahren tot sein – aber der Junge ist unserer Ansicht nach bis heute der einzige, der begriffen hat, was wahre Liebe von bloßem Geplänkel unterscheidet.