Der Herrgott und sein Ramsauer

Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zu sein, ist ein solides Amt, aber – unter uns – all zuviel Sex-Appeal hat es nicht. Ausser, ihm steht Peter Ramsauer (CSU) vor, auch „der schöne Peter“ genannt, der bereits „Mr. Bundestag“ war. Wenn das Licht günstig auf ihn fällt, sieht er aus wie ein griechischer Halbgott, den Apoll aus Neid in ein Kabinettsmitglied verwandelte. Kurz – der schlanke, schöne Peter ist Verkehrsminister im Vollendungszustand. Die Bild zitierte ihn jetzt so: „Ich kann nichts dafür, dass der Herrgott mich so geschaffen hat, wie ich bin“, und titelte: „Ramsauer steht zu seinem guten Aussehen“. Wenn das mal kein Schnellschuss war, Kollegen! Denn Ramsauer ist Bayer, wo die Uhren bekanntlich anders laufen: Schlanke Gestalt gilt hier als männliche Fehlbildung, hervorgerufen durch Mangel an urbayerischem Umwelteinfluss (Weissbier, Weisswurst), wie er am Amtssitz Berlin herrscht. Auch Ramsauers Antlitz wirkt verstörend unbayerisch, eher nach hanseatischem Kaufmann denn nach malzgenährtem Sohn des Volkes. Kurz – beides gefährlich, wenn man im Wahlkreis Traunstein als „einer von uns“ gelten und weiter Direktkandidat bleiben will. Aber schlau ist er auch, der schöne Peter: deswegen hat er dem Herrgott die Schuld für sein Aussehen gegeben.

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