Ballacks Schienbein und die Kriminellen

Wenn die Hohepriester antiker Religionen und moderne Einbrecher etwas gemeinsam haben, dann die umsichtige Art, ihre Opfer auszuwählen. Weswegen international renommierte Profifußballer immer häufiger Betroffene von Raubzügen werden. Und das ist – wenigstens aus Sicht der Kriminellen – nur allzu logisch: Nicht nur, dass erstens international renommierte Kicker oft nicht zu Hause sind; sondern zweitens wissen Kriminelle auch ohne aufwändige Recherche, wann das ist – die Spielpläne pflegen in allen Zeitungen zu stehen; drittens lockt fette Beute, denn wie andere Prominente („Der Ring ist ein Unikat – meine Frau hat den gleichen!“, Oliver Geissen) befriedigen auch Spieler ihre schöngeistigen Neigungen gern per Ankauf und Hortung erlesener und überaus teurer Pretiosen. Aber es gibt Risiken – mehrere Tage im Krankenhaus etwa musste der Gauner zubringen, der beim englischen Profi Duncan Ferguson eingestiegen war – Ferguson ist nicht nur Rekordhalter für Rote Karten der englischen Premiere-League sondern der erste europäische Fußballer, der je aufgrund eines Foulspiels eine Haftstrafe antreten musste. Und Bayern-Star Arjen Robben schlug während seines Engagements bei Real Madrid einmal drei Einbrecher mit einem Messer in die Flucht. Was das alles mit Michael Ballacks Schienbeinbruch zu tun hat? Nun – immerhin dürfte seine Diebstahlsversicherungs-Rate die kommenden Wochen deutlich herunter gestuft werden, weil er häufiger zu Hause sitzt – die Kriminalstatistiken sind da eindeutig: Wo Licht brennt, wird selten eingebrochen.

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