Kategorien
- Comics (208)
- Kolumnen (221)
- Luzifers Lexikon (37)
Archive
- Mai 2015 (1)
- April 2015 (7)
- März 2015 (5)
- Februar 2015 (6)
- Januar 2015 (8)
- Dezember 2014 (7)
- November 2014 (8)
- Oktober 2014 (8)
- September 2014 (9)
- August 2014 (8)
- Juli 2014 (6)
- Juni 2014 (4)
- Mai 2014 (7)
- April 2014 (6)
- März 2014 (10)
- Februar 2014 (5)
- Januar 2014 (8)
- Dezember 2013 (4)
- November 2013 (7)
- Oktober 2013 (8)
- September 2013 (2)
- August 2013 (3)
- Juli 2013 (6)
- Juni 2013 (3)
- Mai 2013 (6)
- April 2013 (8)
- März 2013 (7)
- Februar 2013 (6)
- Januar 2013 (10)
- Dezember 2012 (7)
- November 2012 (10)
- Oktober 2012 (7)
- September 2012 (7)
- August 2012 (9)
- Juli 2012 (2)
- Juni 2012 (7)
- Mai 2012 (7)
- April 2012 (7)
- März 2012 (6)
- Februar 2012 (9)
- Januar 2012 (8)
- Dezember 2011 (4)
- November 2011 (8)
- Oktober 2011 (4)
- September 2011 (5)
- August 2011 (6)
- Juli 2011 (8)
- Juni 2011 (7)
- Mai 2011 (10)
- April 2011 (6)
- März 2011 (10)
- Februar 2011 (10)
- Januar 2011 (2)
- Dezember 2010 (3)
- November 2010 (4)
- Oktober 2010 (9)
- September 2010 (10)
- August 2010 (9)
- Juli 2010 (12)
- Juni 2010 (14)
- Mai 2010 (14)
- April 2010 (9)
- März 2010 (16)
- Februar 2010 (17)
-
Alkohol Börse CSU Denkmal Emanzipation Evolution Fastfood FDP Fest Finanzkrise Frühling Gehaltserhöhung Gehirn Geld Geschenke Gesundheit Gott Guttenberg Hamburger Hotel Hotellobby Killerspiele Kranzniederlegung Lobbyismus Mafia Minarett Mode Motivation Musik Parfum Philosophie Plagiat Ramsauer Schalke Schweiz Tierliebe Trick Versucher Vögel Weihnachten whiskey Winter Wirtschaftskrise Zauberer Zeitgeist
WP Cumulus Flash tag cloud by Roy Tanck and Luke Morton requires Flash Player 9 or better.
Whiskey auf dem Eis
Die Geschichte hat wieder mal zwei mythische Stoffe zusammen geschüttet
Eine versteckte Meldung zwingt uns, heute an ein von Legenden umdünstetes Geschenk des Himmels zu erinnern; fähig, Helden zu schmieden: Whiskey, oder authentisch: „uisca beatha“ (Wasser des Lebens); Es ist fähig, seine schottischen Erfinder derart zu stählen, dass die sich freiwillig Röcke anziehen und stoisch den Klang des Dudelsacks hinnehmen. Bis heute suchen Menschen in heroischen Selbstversuchen die Antwort aus der Frage zu destillieren, wie viel Whiskey täglich das Idealmaß eines glücklichen Lebens ist. Der Whiskey – ein Unikat; er führte zu kuriosen Ereignissen, etwa der „Whiskey-Revolte“ von 1794, die mit der einzigen Schlacht endete, in der ein amtierender US-Präsidenten (George Washington) befehligte; und er ermöglichte es dem Dichter Dylan Thomas mit seinen letzten Worten: „16 Glas Whiskey – Donnerwetter, das dürfte der Rekord sein!“ berühmt zu werden. Trotzdem – es gibt noch Mythischeres als Whiskey, und das stammt vom Urbeginn der Zeit, als das Wasser lernte, sich ein glitzerndes Kostüm zuzulegen: das Eis. Ein durch und durch janusköpfiges Material, dass dem Menschen ebenso ermöglicht, auf schmalen Kufen elegant dahin zu gleiten wie höchst unbeholfen auf die Fresse zu fliegen. Und nicht nur Whiskey, auch Eis verursachte eine militärische Kuriosität, nämlich der Schlacht bei Den Helder 1795: Es ist die einzige Seeschlacht der Weltgeschichte, bei der dank Eis auf der Nordsee eine Flotte (holländisch) von einer Kavallerieeinheit (französisch) geschlagen wurde. Aber auch tragische Helden trägt das Eis, zum Beispiel Sir Francis Bacon: Der Begründer des Empirismus, legte im Winter 1626 ein frisch geschlachtetes Huhn ins Eis, grub es Tage später aus und aß es souverän, um der Welt zu beweisen, dass Kälte die Verwesung aufhält. Ein paar Tage später war Sir Francis tot, obwohl er recht hatte; aber er hatte sich bei Eingrab-Ausgrab-Aktion im Freien eine tödliche Lungenentzündung zugezogen. Eis und Whiskey sind offenbar zwei Stoffe, wahrhaft würdig, sie ineinander zu schütten. Dass man aber – statt Eis in den Drink, auch den Drink ins Eis kippen kann, war neu, bewiesen hat sie kürzlich eine Polarexpedition, die dort mehrere Kisten Whiskey aus dem Eis bohrte. Die musste 1909 der britische Entdecker Ernest Shakleton dort liegen lassen. Seine Expedition galt als gescheitert, aber der Fund zeigt, dass dies Auffassungssache ist; denn der mit 100 Jahren gut abgelagerte Whiskey gilt unter Sammlern und Trinkern schon jetzt als „ein Geschenk des Himmels“.