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Gefangen im Social-Network
Wir sind etwas desillusioniert – wozu braucht man eigentlich so was?
Es scheint einen etwas albernen Charakterzug, ja: einen dumpfen Trieb im Menschen zu geben, immer am allerneuesten Trend beteiligt zu sein. Das betrifft selbstverständlich auch uns, wir sind schwach. Aber bevor uns jemand deswegen schilt: Die Scham, die diese Begierde in uns auslöst, ist uns Strafe genug! Zu praktischer Bedeutung kam dieser Trieb jüngst so: Da wir (leider) zu den eher Halbbegabten gehören, krempelten wir kürzlich die Ärmel eines verständigeren Zeitgenossen hoch, um uns durch seine daran herunterbaumelnden kundigen Patsch-Händchen einen Facebook-Zugang legen zu lassen. Witzig war das, als es funktionierte! Und so neu, dass unsre Freude in Zyklen verzückter Benommenheit kulminierte: So viele Menschen! So viele ulkig zurecht geschniegelte Fotos! Und als die ersten Menschen aus unserer alltäglichen Umgebung unsere „Freunde“ wurden, da hatte das Leben einen neuen Sinn. Wobei wir mit erheblicher Verschüchterung feststellen mussten, dass offenbar auf Facebook die Haltung vorherrscht, unter einer Zahl von 372 Freunden sei man eigentlich noch kein richtiger Mensch. Langsam, aber stetig stieg die Zahl unserer neuen Freunde, meistens welche, die man eher vom Hallo-Sagen oder eigentlich gar nicht kennt. Es würde spannend werden, sie jetzt alle im Netz ein bisschen intensiver zu beschnuppern. Doch mittlerweile sind wir etwas desillusioniert: Eigentlich schreibt einem nie einer was! Außer, man soll irgendwo hingehen, wo es Eintritt kostet, oder irgend etwas kaufen, das man gar nicht braucht. Seitdem werden wir folgenden dunklen Verdacht nicht mehr los: Sollte diese ganzen „Freunde“ aus unerfindlichen Gründen eher ein kommerziell motiviertes Interesse treiben? Seitdem wir uns diese Frage stellen, sehen die Fotos all der Leute für uns nicht mehr ganz so ulkig zurecht geschniegelt aus wie ehedem. Eigentlich sind sie sich eher zum Verzweifeln ähnlich. Irgendwie scheint die Sache überhaupt nicht so aufwühlend oder farbig, wie wir anfangs wähnten. Und auch auf die Gefahr hin, für die nachfolgende Bemerkung auf immer im Fegefeuer zu brennen: Wozu braucht man so was eigentlich? Denn ausweislich unserer unmaßgeblichen Erinnerung gelang es uns früher ohne solche Social Networks ohne Schwierigkeiten, uns mit unseren Freunden am Rummelplatz zu verabreden und uns dort tatsächlich zu treffen. Und zwar in Echtzeit und mit tollen 3-D-Effekten. Aber vermutlich wohnt in uns ein weiterer dunkler Trieb, dessen wir uns schämen: Den Hang zu naiven Fragen.