Schluss mit Gutti!

Wie wir für unsere Leser endlich die leidige Plagiatsaffäre beenden

Eine Woche ist vorüber, eine Woche, in der uns beinah die grazile Schreibhand verdorren wollte vor schierer Gekränktheit. Unsere Bäcklein waren ganz krustig von all den salzigen Zähren der Desillusionierung, die seit den ersten Plagiatsvorwürfen über sie rannen. Denn übler Klatsch ging um über unseren strahlenden, Haar-behelmten Boulevard-Günstling, unseren Selbstverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg: Er habe – so heißt es – praktisch „von jedem“ abgeschrieben. Einen Scheißdreck hat er – nicht eine Zeile von uns findet sich in seinem Dissertations-Verschnitt! Wir mögen zwar (noch!) kein Leitmedium dieser Nation sein, aber uns so beim Zitate-Klau auszusparen, ist ein Affront gegen unsere bescheidene Postille, schlimmer als ein persönliches Attentat! Wir werden also in Zukunft mit Strenge gegen jenen Herren verfahren, indem wir ihn an dieser Stelle ab sofort und gnadenlos in Grund und Boden ignorieren. Basta! Kommen wir also zu innenpolitisch wirklich wichtigem – auf der A 46 bei Iserlohn hat eine fliegende, gepökelte, tief gefrorene, tafelfertige Schweinshaxe einen Pkw beschädigt, wie die Polizei in Hagen mitteilt. Laut „Welt Online“ sah der Fahrer das Portionsstück auf sich zu schleudern, als er hinter einem Lastwagen herfuhr. Nach dem deutlichen Aufprall stellte er fest, dass das Eisbein die Karosserie durchschlagen und sich darin ebenso festgeklemmt hatte wie ein – sagen wir – Plagiatsvorwurf im Image eines Verteidigungsministers. Mindestens ebenso spektakulär ist ein Fund der Polizei Stadthagen. Wie die „Welt“ meldet, hat die Polizei dort einen 50-Euro-Schein sichergestellt, dessen Sicherheitsfaden die Aufschrift „100 Euro“ trägt. Laut Polizei handelt es sich aber um keine Blüte, sondern um einen überaus seltenen Fehldruck, der beinahe ebenso außergewöhnlich ist wie eine selbst geschriebene Passage in der Dissertation eines gewissen fränkischen Adeligen. Die Autobahnpolizei bei Braunschweig dagegen meldete am Wochenende einen wirklich kuriosen Vorfall. Dort hatte eine Frau nach einem anhaltend nervenzerrenden Ehestreit genug von ihrem Mann. Kurzerhand hielt sie auf dem Standstreifen und warf den Störenfried in derselben Art und Weise an die Luft, die sich SPD, Grüne und Linke auch von Frau Merkel im Hinblick auf ihren angeschlagenen Verteidigungsminister wünschen. Tja, liebe Leserin, lieber Leser – wir haben’s versucht mit dem Ignorieren! Aber am Thema Karl Theodor zu Guttenberg kommt man wohl dieser Tage ums Verrecken nicht vorbei!

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