Revolution in der Luftfahrt

Auf ihrem Buffet der technischen Spielereien mag uns die Gegenwart gefühlte 3257 verschiedene Fluggerät-Typen aufgetischt haben. Beim Verkosten entlarven sich alle als blutleere Tütensuppe. Zähneknirschend schluckten wirs, aber inwendig rumorte unser Sinn fürs Aerodynamische, murrte das uralte Menschheitsbedürfnis, Flugunfähiges flugfähig zu machen. Man speiste uns ab: es sei leichter, ungedopt mit Muttis altem Holland-Fahrrad die Pyrenäen als ein revolutionäres Fluggerät abseits des Mainstreams zu schaffen. „Ha!“, triumphierten wir jetzt, als uns aus reizlosem Meldungs-Allerlei Folgendes entgegen funkelte: Der  niederländische Künstler Bart Jansen hat seine jüngst überfahrene Katze ausgestopft, an allen vier Pfoten Propeller angeschraubt und sie mit Mühe, Gerumpel und Getöse (www.youtube.com/watch?v=6c4nZJ4ryFE)  tatsächlich abheben lassen. Erklärte Katzenfreunde werden weihnachtskarpfenartig nach Luft schnappen oder alternativ Sturzgeburten erleiden. Aber bevor Frau Schröder oder Herr Rösler kreischend fordern, die arbeitsfrei gestellten Schlecker-Damen zu Profi-Ohrfeigerinnen umzuschulen, um den Erfinder des Katzencopters bis zur Rente mit 67 zu vertrimmen: Erstens haben Menschen schon viel Verwerflicheres ausgebrütet (Guillotine, Kofferbombe und Bier mit Cranburry-Geschmack). Zweitens ist der „Orvillecopter“ genannte Prototyp noch nicht ganz ausgereift, bietet aber ein revolutionäres Potential, sich künftig auf verstorbenen Haustieren fortzubewegen. Drittens stellt die Sache das schöne Rätsel, wo im menschlichen Körper das Organ sitzt, sich derlei auszudenken.

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