Was tun gegen die Hitze?

Dieses Hochdruckgebiet hat das Zeug zur echten Katastrophe: Brillen beschlagen. Kreisläufe versagen. Und Männer tragen Bermudas zu eiterfarbenen Sandalen. Auf einmal ist es so heiß, dass man ganz Deutschland ohne extra Zuschaltung von Oberhitze bequem mit Emmentaler überbacken könnte. Die Mitwelt gerät schon bei der allerkleinsten Bewegung in Pavarotti-haftes Schwitzen. Wer fünf Minuten sein blasses Fleisch ungeschützt der Sonne ausliefert, hat beste Chancen, Ehrengast beim nächsten Jahreskongress der Deutschen Dermatologen zu werden. Wenn wir ehrlich sind – den besten Job haben im Augenblick wohl Fleischereifachverkäuferinnen hinter ihren Kühltheken: falls es denen tatsächlich trotz Klimaanlage etwas warm wird, können sie sich einfach bis zu den fleischigen Oberarmen in kaltes Hack stürzen. Wir dagegen fühlen uns am Schreibtisch permanent so, als hätte uns jemand einen Fünf-Liter-Eimer heißen Froschlaich in den Kragen gekippt. Was also tun? Ins Schwimmbad? Gern würden wir dem allgemeinen Herdentrieb folgen, wäre da nicht das alte Gerücht, dass so ein Schwimmbad eigentlich weniger der Erfrischung dient. Sondern eher eine Einrichtung ist, in der Kleinkinder das Kontrollieren ihrer eigenen Ausscheidungsvorgänge üben können. Was wir Ihnen statt dessen guten Gewissens empfehlen? Nun – rechnen Sie Ihre übrigen Euro in Rubel um. Googeln Sie nach russischen Immobilienseiten. Wählen Sie in deren Menu „Jakutien“ aus. Und kaufen Sie sich einen Landsitz bei Werchojansk – mit maximal gemessenen 67, 8 Grad Minus hält der Ort weltweit den Kälterekord.

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