Welträtsel Dutt

Selbst die schönste Frau hört bekanntlich mit den Füßen auf. Weswegen wir uns heute mal mit dem weiblichen Kopf beschäftigen müssen. Einst war es umflossen, umwogt von offenem Haar, das sanft auf die Schultern strömte wie die Wellen auf dem See Genezareth. Und heute? Tragen plötzlich alle Dutt. Modezeitschriften mögen den Dutt als „dernier crie“ ausrufen, und vielleicht ist er das sogar trotzdem, aber selbst auf die Gefahr, dass wir für die nachfolgende Bemerkung für immer im Fegefeuer braten: Er sieht, nun, sagen wir: Seltsam sieht er aus! Als hätte jemand der betreffenden Person heimtückisch von hinten etwas an den Kopf geworfen, das dort – für die Person unsichtbar – hängen geblieben ist. Dazu trägt die Frau von heute gerne eine dicke Brille, Modell „Alexander Dobrindt“, was die Sache nicht unbedingt erträglicher macht. Sondern sich eher summiert zu, nun, sagen wir: Es summiert sich zu etwas, was in einem Mann die Frage aufkeimen läßt, warum eine Frau mittels Dutt und jener Brille den Eindruck erwecken will, sie sei Bibliothekarin im Archiv der CSU-Zentralbücherei. Das ist erstens deshalb unverständlich, weil Alexander Dobrindts Beitrag zur Niveau-Hebung der Griechenland-Debatte nicht gering genug geschätzt werden kann. Zweitens, weil noch ungeklärt ist, warum jemand sein Haar zusammenknotet zu etwas, das aussieht wie eine Frikadelle.  Eine Frikadelle immerhin kann man aufwerten indem man ein paar Bröckchen Gorgonzola und fein gewiegten Schalotten reinknetet. Versuchen Sie derlei mal mit ’nem Dutt! Ach, schließen wir besser: Wir ändern ja doch nix.

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