Klatsche für uns Junggesellen

Aus reizlosem Meldungs-Beige funkelte uns dieser Tage folgender Artikel aus der Süddeutschen Zeitung schrill rot entgegen: Unter dem Titel: „Traurige, isolierte, einsame Gestalten“ schreibt die Autorin unter anderem Folgendes über Junggesellen: „Männer aber, die alleine leben, die nicht mehr in die sozialen Strukturen von Ehe und Familie eingebunden sind, tun sich schwerer mit der sozialen Ordnung. Sie werden eher kriminell, sie sterben früher, werden leichter krank.“ Und diese Behauptung, so die Autorin, sei nicht nur einfach so aus der Luft gegriffen: Vielmehr hätten das in den letzten Jahren „zahllose Studien“ belegt. Was kann man dem entgegnen? Die These mit den früh versterbenden Junggesellen, sie liest sich zwar ein wenig arg hölzern. Aber sie hat zugegebenermaßen das Zeug, dunkle Vorahnungen in den Köpfen männlicher Singles zu bestärken. Etwa, dass sie selbst binnen kürzester Zeit morsch werden, irgendwann nur noch asthmatisch röchelnd an der Fernbedienung herumspielen und durch täglichen Dosenbier-Tiefkühlpizza-Konsum von beiden Enden her allmählich zerspliesern. Wohingegen Ehemänner dank jahrzehntelanger dampfender Ekstase des Ehelebens vital und temperamentvoll bleiben. Und prall von vulkanischer Lebensenergie noch den 100ten Geburtstag mitnehmen. Wir behaupten: Höchstwahrscheinlich ist das ziemlicher Mumpitz! Bevor ihr, liebe Junggesellen, also für zusätzliches Chaos an den Flughäfen sorgt, indem Ihr euch aus lauter Angst in ein für männliche Singles sicheres Drittland (Vatikan) ausfliegen lasst: Ehemänner leben gar nicht länger – es kommt ihnen nur so vor.

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