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Das vierte Geschlecht
Die Welt ist – um es einmal vorsichtig zu sagen – ganz nett. Aber doch auch voller Patzer. Einer der schlimmsten ist die so genannte Geschlechts-Dysmorphie. Was man, etwas weniger überkandidelt, ganz simpel mit der Trennung der Geschlechter in männlich-weiblich übersetzen kann. Das Prinzip gehört nicht eben zu Gottes Genie-Streichen. Nehmen wir nur die Frau: Von ständig abbrechenden Fingernägeln und so genannten „Gefühlen“ geplagt, leidet sie unter ganz geschlechtsspezifischen Wahrnehmungsstörungen. So glaubt sie offensichtlich diesen Sommer, BH-Träger aus einem Material, das aussieht wie gelierter Nasenschleim, seien unsichtbar. Was die Männer angeht – nun, um deren Malaisen nur annähernd zu erörtern, stellt man mir hier leider zu wenig Platz zur Verfügung. Trotzdem – statt mit dem Schöpfergott deswegen zu hadern, sollten wir ihm dankbar sein – es hätten auch drei statt zwei Geschlechter sein können! Wir können uns jenes Chaos nicht monströs genug ausmalen, das entstünde, wenn ein drittes Geschlecht am Straßenverkehr teilnähme, das noch schlechter rückwärts einparken kann als die beiden üblichen. Und die im Dreier-System notwendigen Dreiecksbeziehung dürfen wir uns angesichts der bereits in Zweierbeziehungen üblichen schrillen Dissonanzen getrost vorstellen wie eine von Hyronimus Bosch entworfene Hölle. Aber (nur deswegen komme ich auf diesen mondsüchtigen Einfall) aus Sicht des Fußballs wären sogar vier Geschlechter wünschenswert: So hätten wir nach der Männer-WM und der aktuellen Frauen-WM auch in den nächsten zwei Sommern was zum mitfiebern!