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Guter Rat vom Reich der Mitte
Die Phönizier haben das Geld erfunden – aber warum nur so wenig?, klagte schon im 19. Jahrhundert der österreichische Satiriker Johann Nepomuk Nestroy. Wiewohl einige Zeit vergangen ist und die Menschheit es seitdem immerhin zuwege brachte, auf dem Mond zu landen und heil wieder zurück zu kommen, hat sich an dieser im Vergleich doch recht kinkerlitz-artigen Bagatelle leider nicht allzu viel zum Besseren gewendet. Im Gegenteil: Dass es einmal sogar das Mutterland der bemannten Mondfahrt, das Vaterland des Kapitalismus, kurz: die USA dieser Tage soweit treiben könnte, zu wenig Geld zu haben, das ist nun schon schwierig genug zu glauben. Aber in der Tat noch unerquicklicher für den möglichen Pleitegeier Amerika ist die Tatsache, dass sie von weltgeschichtlich unerwarteter Seite kürzlich ein paar spitz formulierte Ratschläge bekamen, wie sie in Zukunft besser mit ihrem Geld wirtschaften: Von den Kommunisten nämlich, die zwar seit 20 Jahren tot gesagt sind, in China aber noch manch lustiges Polit-Feuer am knistern halten. Und ausgerechnet bei denen steht der Ami derzeit am dicksten in der Kreide. Wer das vor 20 Jahren mal prophezeiht hätte, dem wäre eine Ehrenkarte für die Jahrestagung der Paranoia-Forscher gewiss gewesen. Aber statt nun die Dollar-Druckmaschinen anzuwerfen und einfach mehr zu drucken, sollten die Amerikaner lieber auf einen ihrer eigenen Satiriker aus unseren Tagen hören: Geld mag zwar besser sein als Armut – aber auch nur aus finanziellen Gründen (Woody Allen).